Zürich - Zürcher Forscher haben mehrere Millionen Krebs- und Immunzellen von Brustkrebspatientinnen untersucht. Dabei zeigt sich, dass aggressive Tumore meist von einer Zellart dominiert werden. Somit eröffnen sich Möglichkeiten für eine Immuntherapie.

Johanna Wagner von der Universität Zürich (UZH) und Marianna Rapsomaniki vom IBM Forschungszentrum Rüschlikon haben bei ihrer Forschungsarbeit mit der Patients’ Tumor Bank of Hope zusammengearbeitet, wie es in einer Medienmitteilung der UZH heisst. Für die Untersuchung der Krebszellen haben sie die Massenzytometrie eingesetzt. „Wir konnten mit dieser Technologie die Diversität von Krebszellen sehr genau untersuchen und beschreiben, wie viele verschiedene Arten von Krebszellen in einem Tumor zu finden sind“, wird Wagner zitiert.

Bei den Untersuchungen der Zürcher Forscherinnen zeigte sich, dass „die bisherige Annahme von erhöhter Diversität von Tumorzellen in aggressiveren Tumoren nicht zutrifft“. Vielmehr wurden aggressivere Tumore zumeist von einer einzigen Tumorzellart dominiert. „Jeder untersuchte Tumor war einzigartig in seiner zellulären Zusammensetzung und unterschied sich von Patientin zu Patientin. Dies könnte ein Grund für unsere Schwierigkeiten sein, Brustkrebs zu behandeln“, sagt Wagner.

Parallel zur Untersuchung der Krebszellen ist auch das tumorassoziierte Immunsystem untersucht worden. Dabei wurden bei einigen Patientinnen inaktive Immunzellen entdeckt, die bei Lungen- und Hautkrebs per Immuntherapie erfolgreich aktiviert werden können. Somit könnten diese Untersuchungen einen Ansatz für einen erfolgreichen Einsatz von präzisionsmedizinischen Therapien darstellen. „Unsere Erkenntnisse deuten auf einen möglichen Erfolg von Immuntherapie bei Brustkrebs hin. Wir werden dazu weiterführende Studien machen und bei Erfolg zu einer klinischen Studie ausweiten“, sagt dazu Bernd Bodenmiller, Professor am neuen Institut für Quantitative Biomedizin, bei dem Wagner als Doktorandin tätig ist. jh

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