Zürich - Ein körpereigenes Schutzeiweiss kann vor den enormen Folgen von Hirnblutungen bewahren. Entsprechende Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern aus der Greater Zurich Area haben ein grosses medizinisches Potenzial.

Forschende der Universität Zürich (UZH), des Universitätsspitals Zürich (USZ) und des Tierspitals Zürich haben das körpereigene Protein Haptoglobin entdeckt. Es konzentriert nach einer Hirnblutung einzusetzen, kann die meist gravierenden neurologischen Schäden oder gar den Tod des Patienten abwenden. „Auch wenn es uns gelingt, die Blutung zu stoppen und den Patienten zu stabilisieren, können in den ersten zwei Wochen nach der Blutung verzögert Hirnschäden auftreten“, erklärt Luca Regli, Direktor der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsspitals in einer Medienmitteilung. „Diese führen oft zu schweren Behinderungen oder verlaufen gar tödlich.“ 

Trotz enormer Forschungsanstrengungen können diese schweren Folgen von Blutungen in den Hirnwasserraum bisher nicht verhindert werden. Doch das interdisziplinäre Forscherteam hat nun eine aussichtsreiche Strategie entdeckt.

Das Haptoglobin bindet die ins Hirnwasser freigesetzten roten Blutkörperchen, bevor diese ihre schädigende Wirkung entfalten können. Haptoglobin kommt natürlich im Blut vor. Dort bindet es freies Hämoglobin und verhindert so dessen toxische Effekte in Blutgefässen und Nieren. Doch bietet die geringe Konzentration dieses Schutzeiweisses im Gehirn keinen ausreichenden Schutz nach einer Hirnblutung. Die Forschenden konnten in ihrer Studie aber zeigen, dass durch eine gezielte Gabe von gereinigtem Haptoglobin direkt ins Hirnwasser das Eindringen von freiem Hämoglobin ins Hirngewebe blockiert wird. 

„Für Betroffene würde dies die neurologische Prognose und die langfristige Lebensqualität bedeutend verbessern“, wird Neurochirurg und Erstautor der Studie, Michael Hugelshofer, zitiert. Deshalb hätten diese Resultate ein grosses medizinisches Potenzial. mm 

 

 

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