Mikrosensoren werden heute bereits eingesetzt, um beispielsweise giftige Gase zu erkennen. Weil sie jedoch umwelt- und gesundheitsschädliche Edelmetalle enthalten, können sie nicht am Körper oder an Lebensmittel angebracht werden. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben nun einen Mikrosensor aus nichttoxischen Materialien entwickelt, die biologisch abbaubar sind. Konkret schweissten sie dafür einen superfeinen, eng gewundenen Elektrodraht aus Magnesium, Silikondioxid und -nitrit in ein kompostierbares Polymer ein.
Der Sensor der Zürcher Forscher ist mit seinen 16 Mikrometern wesentlich dünner als ein Haar und wiegt nur Bruchteile von einem Milligramm. Funktionstüchtig bleibt er derzeit einen Tag. So könnte er beispielsweise für eine Fischlieferung von Japan nach Europa eingesetzt werden. „Fische aus Japan könnten für den Transport nach Europa mit winzigen Temperatursensoren versehen werden. Dadurch könnte kontinuierlich überwacht werden, ob sie ausreichend gekühlt sind“, erklärt Giovanni Salvatore, Postdoktorand an der ETH.
Zur Energieversorgung wird der Sensor mit ultradünnen, biologisch abbaubaren Zinkkabeln an eine externe Mikrobatterie gekoppelt. Über diese werden die Temperaturdaten an einen Computer in der Reichweite von bis zu 20 Metern gesendet.
Damit die Sensoren günstig hergestellt werden können, braucht es noch Forschungsarbeit. „Sind die Biosensoren erst einmal genügend günstig, könnte man sie praktisch überall hinkleben“, so Salvatore. Lebensmittel könnten dadurch Teil des Internets der Dinge (IoT) werden. Dabei muss es nicht nur bei Temperaturmessungen bleiben. Ähnliche Mikrosensoren könnten etwa auch Druck, Gasentwicklung oder UV-Strahlung messen. ssp
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