Zürich - Forschende der Hochschulmedizin Zürich entwickeln im Sleeploop-Projekt ein Stirnband, das die Qualität des Tiefschlafs verbessern soll. Dadurch könnte es auch bei neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson positive Effekte geben.

Das Zürcher Sleeploop-Projekt der Hochschulmedizin Zürich will mit einer aktiven Modulierung der elektrischen Tiefschlafwellen im Kopf den Tiefschlaf verbessern. Laut einem Bericht der Universität Zürich (UZH) hilft die Methode, die negativen Folgen eines gestörten Schlafs für Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu mindern.

Dazu tragen die Probanden ein von Sleeploop entwickeltes Stirnband mit Elektroden und Mikrochip. Die Elektroden messen die Hirnaktivitäten der Schlafenden. Die Daten werden mit einer eigens dafür entwickelten Software in Echtzeit ausgewertet.

Treten die Personen in die Tiefschlafphase ein, werden die typischen, grossen und langsamen Wellenbewegungen der Neuronen sichtbar. Periodisch sendet Sleeploop ein kaum hörbares kurzes Geräusch ins Ohr der Trägerin oder des Trägers, sogenannten Pink Noise. Zu Beginn des Wellenmaximums vergrössert das Geräusch die Amplitude, die Probanden schlafen tiefer. Wird Pink Noise kurz nach dem Wellenmaximum abgespielt, schwächt es die Amplitude ab. Das wiederum kann sich bei Depressionen positiv auswirken. Auch eine Sleeploop-Untersuchung mit Parkinson-Erkrankten wies laut UZH einen positiven Effekt nach.

Insgesamt 16 wissenschaftliche Teams treiben die Forschung den Angaben zufolge derzeit auf Hochtouren voran. Parallel dazu entwickelt Tosoo aus Zürich, eine Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, auf Basis der Sleeploop-Methode ein kommerzielles Produkt für die klinische Anwendung. Das Konsortium Sleeploop präsentiert seine Methode auf dem Zürcher Wissenschaftsfestival Scientifica am 2. und 3. September im Lichthof der Universität Zürich. ce/mm

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