Diesen November brachte unser Chinese Business Network, in Zusammenarbeit mit der Creative AI Foundation, das chinesische und Schweizer Robotik-Ökosystem im Innovation Park Zürich zusammen, für einen Abend des Austauschs und der Kooperation. Die Gespräche drehten sich darum, wie man in einem globalen Robotikmarkt erfolgreich sein kann, und betonten dabei die Wichtigkeit von einer robusten Technologie und einer smarten Strategie für internationale Expansion.

Führende Robotikunternehmen wie NVIDIA, Unitree, DEEP Robotics, ANYbotics, Booster Robotics und RealMan Robotics präsentierten ihre neuesten Durchbrüche. In Live-Demos zeigten sie ihre Roboter in Aktion und gaben damit einen eindrucksvollen Einblick in die Zukunft der Branche.

 

Erleben Sie Impressionen vom Event in unserem Video Recap. (Video: FrameCraft Production)

 

Vom Hype zum Mehrwert

Die Keynote von Robert MacKenzie (Ellipsis Ventures) konzentrierte sich darauf, wie Robotikunternehmen den anfänglichen Hype überwinden können, um realen Mehrwert für Kunden zu schaffen. Er argumentierte, dass der Schlüssel dazu nicht in einer spektakulären Demo liegt, sondern darin, das Produkt so zuverlässig zu machen, dass es wirklich vertrauenswürdig ist.

Seine Kernaussage: Eine Erfolgsquote von 99% ist zwar beeindruckend, aber nicht genug. Robotikunternehmen müssen jene 99,999-prozentige Zuverlässigkeit erreichen, die er als „boring reliability“ bezeichnete, bevor sie erfolgreich skalieren und in der Praxis einen echten Mehrwert bieten können. Damit verschiebt sich der Fokus von dem, was im Labor möglich ist, hin zu dem, was in der Praxis profitabel und zuverlässig ist. Letztendlich entscheidet dieser Faktor darüber, welche der heutigen Start-ups zu den prägenden Unternehmen dieser neuen Ära werden.

Die eigentliche Herausforderung liegt darin, das, was ein Roboter in der Simulation lernt, in zuverlässige, reale Aktionen zu übertragen.
Lionel Gulich NVIDIA
Lionel Gulich - NVIDIA, Senior Robotics Software Engineer

Das Erfolgsrezept für Europa

Die chinesische Tech-Szene entwickelt sich rasant, doch für den Erfolg in Europa braucht es mehr als nur Spitzentechnologie. Götz von Steynitz von EY-Parthenon skizzierte einen klaren Fahrplan für den Markteintritt und betonte dabei drei entscheidende Faktoren:

  • Compliance: Die Einhaltung von Normen wie CE-Kennzeichnung, Datenschutz und Sicherheitsstandards ist entscheidend.
  • Lokale Präsenz: Erfolg setzt ein tiefes Verständnis der europäischen Geschäftskultur und der Kundenbedürfnisse voraus.
  • Produkterwartungen: Die Einhaltung der hohen europäischen Standards bei Qualität, Zuverlässigkeit und Support ist unerlässlich.

Die Überwindung dieser Hürden hängt oft von der strategischen Wahl des europäischen Standorts ab. Ein Standort wie Greater Zurich bietet dabei entscheidende Vorteile: den nahtlosen Zugang zum EU-Markt, ein Netzwerk von Freihandelsabkommen und einen erstklassigen Pool an Tech- und Business-Talenten. 

 

Schweizer Präzision und chinesische Skalierung

Der Anlass zeigte auch eine interessante Synergie zwischen den beiden Ökosystemen auf. Der «Schweizer Ansatz», wie ihn Unternehmen wie das ETH-Zürich-Spin-off ANYbotics verfolgen, konzentriert sich auf die Perfektionierung einer End-to-End-Lösung für eine spezifische industrielle Nische. Im Gegensatz dazu bauen chinesische Firmen wie Booster Robotics gross angelegte, breite Plattformen auf, um ein globales Ökosystem von Entwicklern zu unterstützen.

 

ANYmal
Sue Yang presenting ANYmal live on stage. (Image: FrameCraft Production)

 

Die Kombination dieser beiden Ansätze eröffnet neue Chancen. Die Open-Platform-Modelle chinesischer Firmen ermöglichen es Schweizer Universitäten und Deep-Tech-Unternehmen, die aufwendige Hardware-Entwicklung zu überspringen und sich stattdessen auf ihre Stärken zu konzentrieren: die Entwicklung spezialisierter Software und intelligenter Systeme zur Lösung komplexer Probleme.

Ein Praxisbeispiel dafür lieferte DEEP Robotics, das seine Roboter erfolgreich für Inspektionen in einem Schweizer Kernkraftwerk getestet hat und kürzlich dem Innovationsnetzwerk der Swiss Smart Factory beigetreten ist. Ihr Engagement unterstreicht eine zentrale Erkenntnis des Abends: Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ist der Schlüssel zum internationalen Erfolg.

Die europäischen Partner bringen die Anwendungsfälle, und unser Trainingscenter in China bietet die Möglichkeit, diese kosteneffizient zu validieren.
Tyrese Hu Realman Robotics
Tyrese Hu - RealMan Robotics, Overseas Sales Manager

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Partnern, dem Innovation Park Zurich, EY, und dem Kanton Zürich. Ihre wertvolle Unterstützung hat diesen Abend zu einem Erfolg gemacht!

 

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Von links nach rechts: Götz von Steynitz (EY Parthenon), Lukas Huber (GZA), Lan Qin (GZA), Robert MacKenzie (Ellipsis Ventures), Sonja Wollkopf (Innovation Park Zurich), Yuan Wei (Creative AI Foundation). (Image: FrameCraft Production)

Das Silicon Valley der Robotik

Das Silicon Valley der Robotik

Die Schweiz ist als das Silicon Valley der Robotik bekannt, und die Greater Zurich Area trägt wesentlich zu dieser Spitzenposition bei: Ihre Hochschulen und Technologieunternehmen gehören zur Weltklasse in den Bereichen autonome und intelligente Systeme, Computer Vision, Sensorik und künstliche Intelligenz. Die traditionellen Stärken der Schweiz im Maschinenbau und in der Präzisionsgüterindustrie tragen zu dieser Position bei.

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