Der neue Siemens-Campus in Zug in der Greater Zurich Area ist ein Schaufenster modernster Gebäudetechnologie, sagt Matthias Rebellius, CEO der Siemens-Division Building Technologies. Die Investitionen in den Standort in der Greater Zurich Area waren Vorboten für dessen wachsende Rolle im Konzerngefüge.

Im Dezember 2018 eröffnete Siemens seinen neuen Campus in Zug für mehrere hundert Mitarbeitende. Welche Hauptgründe gibt es für Siemens, im Wirtschaftsraum Zürich auf die Zukunft zu bauen?

Matthias Rebellius: Siemens ist am Standort Zug seit vielen Jahren verwurzelt und Gebäudetechnik hat in Zug eine lange Tradition. Siemens hat die lokalen Firmen Landis & Gyr und Elektrowatt vor genau zwanzig Jahren übernommen und mit den eigenen Teilen der Gebäudetechnik zu „Siemens Building Technologies“ verschmolzen. Seither ist Siemens hier ansässig und einer der grössten Arbeitgeber der Zentralschweiz. Wir haben hervorragend ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort. Sie leben eine Kultur hoher Arbeitsethik und hohen Qualitätsbewusstseins. Zudem war und ist die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Kanton Zug ausgezeichnet, vertrauensvoll und stets konstruktiv. Dabei ist Zug bestens in den Wirtschaftsraum Zürich mit seiner exzellenten Infrastruktur eingebunden.

250 Millionen Franken wurden in den Campus investiert – was bedeutet dieser für Siemens?

Die neuen Gebäude auf dem Campus Zug sind Showcases unserer eigenen, modernen Gebäudetechnologie, die ganz im Zeichen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit steht. Der Campus ist eines der ersten Siemens-Neubauprojekte, bei dem das sogenannte Building Information Modeling (BIM) in Planung und Realisierung zum Einsatz gekommen ist. Dabei wird vor dem physischen Bau ein digitaler Zwilling des Gebäudes erstellt – ein virtuelles 3D-Modell, angereichert mit technischen Informationen in Bezug auf den Betrieb. Der digitale Zwilling erleichtert die Konstruktion von Smart Buildings: Diese werden über modernste Gebäudemanagementsysteme gesteuert, welche die von Sensoren gesammelten Daten auswerten.

Zug wird in der neuen Konzernstruktur zum Hauptsitz der Smart Infrastructure. Das ist ein klares Bekenntnis seitens Siemens zur Relevanz und zum Potenzial der Greater Zurich Area.
Matthias Rebellius CEO Siemens Division Building Technology
Matthias Rebellius - CEO Siemens-Division Building Technologies.

Inwieweit wird dadurch die Nachhaltigkeit gefördert?

Smart Buildings sind mit der Energieverteilung und -speicherung sowie mit dem intelligenten Stromnetz verbunden, was einen besonders energieeffizienten und klimaschonenden Betrieb möglich macht. Unser neuer Siemens-Campus ist CO2-neutral, er kommt ohne fossile Brennstoffe aus, und es wurden ökologische Baumaterialien verwendet. Dank den modernen Gebäudemanagementsystemen hat unser neues Bürogebäude das Zertifikat „LEED Platinum“, die höchste Stufe des Nachhaltigkeitslabels des U.S. Green Building Council, erhalten. Das neue Fabrikgebäude wurde mit „LEED Gold“ zertifiziert, was für ein Produktionsgebäude ausserordentlich ist. Auf diese Auszeichnungen sind wir stolz.

Ab 2019 gibt sich Siemens eine neue Struktur. Was verändert sich für den Divisionshauptsitz im Wirtschaftsraum Zürich?

Zug wird in der neuen Konzernstruktur von Siemens, die ab April 2019 operativ greift, sogar noch wichtiger als heute. Denn es wird Hauptsitz der neuen Siemens-Organisation „Smart Infrastructure (SI)“ sein, einer der drei künftigen Operating Companies des Konzerns. Die Gebäudetechnik wird einer der tragenden Pfeiler von SI sein, einem Konzernteil mit weltweit über 70'000 Mitarbeitenden. Siemens wird in Zukunft – neben der Konzernzentrale in München – weltweit drei Hauptsitze haben: Houston in den USA für Gas and Power, Nürnberg in Deutschland für Digital Industries und Zug für Smart Infrastructure. Das ist ein klares Bekenntnis des Konzerns zur Relevanz und zum Potenzial des Standorts Zug und der Greater Zurich Area.

 

 


Zur Person / Zu Siemens Building Technologies:
Matthias Rebellius ist CEO der Siemens-Division Building Technologies (BT) mit Hauptsitz in Zug in der Greater Zurich Area. BT konzentriert sich auf Automatisierungstechnologien und digitale Dienstleistungen für sichere und effiziente Gebäude sowie Infrastrukturen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden hinweg. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatzplus von 6 Prozent erwirtschaftet. Building Technologies beschäftigt weltweit rund 29'000 Menschen. In der Schweiz arbeiten 5'740 Mitarbeitende bei den verschiedenen Siemens-Gesellschaften, 1'700 dieser Fachleute arbeiten bei Building Technologies in Zug, davon rund 450 in Forschung und Entwicklung und rund 350 in der Produktion.

Interview: Yvonne von Hunnius

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