Zürich - Die ETH-Ausgründung Synhelion und das mexikanische Baustoffunternehmen Cemex wollen Zementwerke künftig mit Solarwärme betreiben. Der bei der Produktion entstehende CO2-Austoss soll zu synthetischen Treibstoffen verarbeitet werden.

Synhelion und Cemex haben gemeinsam eine Technologie entwickelt, um die Zementproduktion zu dekarbonisieren. Dabei werden Zementwerke statt mit fossilen Brennstoffen durch Solarwärme betrieben. Der bei der Produktion entstehende CO2-Austoss wird eingefangen und als Ausgangsmaterial für die Herstellung von synthetischen Treibstoffen verwendet. Die Technologie zur Umwandlung von CO2 in Treibstoffe wurde von Synhelion entwickelt, einer Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH).

Synhelion arbeitet mit einem sogenannten solaren Receiver, der rekordhohe Prozesstemperaturen von über 1500 Grad erzeugen kann. „Die CO2-Emissionen aus der Zementherstellung vermischen sich mit dem Wärmeträgermedium unseres solaren Receivers und werden in den Prozess integriert“, wird Gianluca Ambrosetti, CEO von Synhelion, in einer gemeinsamen Mitteilung der Partner zitiert. „Da wir in einem geschlossenen Kreislauf arbeiten, können die CO2- Emissionen einfach extrahiert werden. Im Anschluss wird das überschüssige CO2 zu Treibstoff weiterverarbeitet.“

Diese Technologie sei weltweit die erste, die eine umfassende Lösung zur Dekarbonisierung der Zementindustrie bietet, heisst es in der Mitteilung. Ihr gemeinsames Forschungsprojekt konnten die Partner bereits im Frühling abschliessen. Bis Ende 2020 wollen sie nun in einem bestehenden Zementwerk von Cemex eine Pilotanlage bauen. ssp

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