Die Lymphomgruppe des Instituts für Onkologische Forschung (IOR) und des Onkologischen Instituts der Südschweiz (IOSI) hat am 10. Februar einen Bericht zum jüngsten Stand der Wissenschaft in Bezug auf Lymphome veröffentlicht. Dieser Bericht war vom „New England Journal of Medicine“ in Auftrag gegeben worden. Mit diesem seltenen Schritt habe das weltweit massgebliche Fachblatt implizit die führende Rolle der Forschung der beiden Tessiner Institute in diesem Bereich anerkannt, heisst es in einer Medienmitteilung der Universität der italienischen Schweiz (USI).
Das IOR ist an die USI angegliedert, das IOSI an das kantonale Spitalsystem (Ente Ospedaliero, EOC). In der Lymphomgruppe forschen beide zusammen an Lymphomen, bösartigen Tumoren, die vom Lymphsystem ausgehen. Zu den häufigsten Unterarten gehören die Marginalzonenlymphome, die ausserhalb der Lymphknoten wachsen.
„Diese Krankheit kann jedes Gewebe betreffen, Augen, Magen, Haut, Darm“, erklärt Davide Rossi, stellvertretender Chefarzt des IOSI und einer der Autoren des Forschungsberichts in einem Fernsehbeitrag der Radiotelevisione svizzera (RSI) am Abend des 10. Februar. „Deshalb ist es so wichtig, durch unsere Übersicht die notwendigen Erkenntnisse zur Hand zu haben, um Marginalzonenlymphome zu erkennen und die erste Phase der Diagnostik einzuleiten. So ausgestattet, ermöglicht das hoffentlich ein besseres Erkennen und eine bessere Behandlung der Marginalzonenlymphome.“
„Wirklich aus der ganzen Welt“ würden die Forschenden Bitten um Begutachtungen erreichen, „auch aus den Vereinigten Staaten“, sagt Mitautor und stellvertretender Chefarzt des EOC, Emanuele Zucca. „Unsere Position jetzt zu festigen, die wir mit viel Einsatz und an einem vielleicht nicht so bekannten Ort wie Bellinzona erreicht haben, das erfüllt uns mit Stolz und inspiriert uns weiterzumachen.“
In derselben Woche veröffentlichte auch die weltweit führende Fachzeitschrift für Hämatologie, „Blood", die Ergebnisse einer Studie über primäre Milzlymphome der internationalen Forschungsgruppe International Extranodal Lymphoma Study Group unter der wissenschaftlichen Leitung von Emanuele Zucca. Durch die Kombination klassischer diagnostischer Tests mit modernen genomischen und molekularen Analysen führte diese Studie zu einer neuen Klassifizierung der Krankheit. mm
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