Die hochansteckende Infektionskrankheit Tuberkulose fordert jährlich rund 1,4 Millionen Menschenleben, informiert die UZH in einer Mitteilung. Ihr zufolge nehmen weltweit die Fälle von Erkrankungen an gegen gängige Antibiotika resistenten Keimen zu. „Ein Grund dafür ist, dass die aktuellen Diagnosetests entweder zu langsam oder zu ungenau sind, um die Keime und ihre Resistenzen zu identifizieren“, wird der UZH-Molekularbiologe Prajwal in der Mitteilung zitiert.
Gemeinsam mit dem deutschen Bioinformatiker Sebastian Dümcke hat Prajwal einen molekular-basierten Schnelltest entwickelt, der hier Abhilfe verspricht. „Unser Test weist direkt in der Patientenprobe Resistenzen gegen Antibiotika der ersten bis zur letzten Wahl nach – und das innerhalb von 24 Stunden“, erläutert Prajwal. Der übliche Nachweis mittels einer Bakterienkultur kann sich hingegen bis zu zehn Wochen hinziehen.
Die beiden Forscher wollen ihren Schnelltest als Baukasten mit den chemischen Reagenzien und der Software zur Auswertung der Proben auf den Markt bringen. Bevor Diagnostiklabore darauf zurückgreifen können, muss die Methode allerdings noch weiter geprüft werden.
Um möglichst schnell den Eintritt auf den europäischen und später auch den weltweiten Markt zu schaffen, haben die beiden Forscher die Ausgründung Clemedi gegründet. „Die Vision von Clemedi ist, andere diagnostische Tests für weitere multiresistente Infektionserreger anzubieten, wie etwa für im Spital erworbene oder sexuell übertragbare Infektionen“, wird in der Mitteilung erläutert. hs
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