Dübendorf ZH - Forscher der Empa entwickeln einen Analysechip, mit dem Blutwerte für die medizinische Diagnostik ohne Nadelstich ermittelt werden können. Der Chip wird mit einem 3D-Drucker hergestellt und soll künftig auch biologisch abbaubar werden.

Bereits heute gibt es Methoden, um bestimmte Blutwerte ohne Nadelstich zu messen. Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf haben nun gemeinsam mit kanadischen Kollegen ein neues Analysegerät entwickelt, das auf der Hautoberfläche angebracht wird und dort relevante Stoffwechselparameter wie die Konzentration von Calcium, Kalium und stickstoffhaltigen Ammonium-Ionen messen kann. Damit die Messwerte analysiert werden können, werden sie vom Hautsensor zur weiteren Datenverarbeitung an einen Computer gesendet.

Das Besondere am neuen Analysechip ist, dass er aus Nanocellulose besteht. Dabei handelt es sich laut der Empa um einen preiswerten, nachwachsenden Rohstoff, der beispielsweise aus Holz gewonnen wird. Hergestellt werden die Chips mit einem 3D-Druck-Verfahren. Dabei wird die Nanocellulose quasi als „Tinte“ verwendet. Zum Einsatz kommen ausserdem bislang auch winzige Silberdrähte.

Der aktuelle Sensor der Forscher kann Stoffwechselparameter zwar bereits zuverlässig ermitteln. Die Forscher arbeiten aber dennoch an einer neueren Version ohne Silberpartikel. „Künftig möchten wir die Silberpartikel durch ein anderes leitfähiges Material ersetzen, etwa auf der Basis von Kohlenstoffverbindungen”, so Empa-Forscher Gilberto Siqueira. So wäre der medizinische Nanocellulose-Sensor dann nicht nur bioverträglich, sondern auch komplett bioabbaubar. ssp

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