Zürich - Der Hyperloop-Wettbewerb von Elon Musk fällt in diesem Jahr aus. Das Team von Swissloop hat aber dennoch eine neue Transportkapsel vorgestellt. Weil diesmal kein Zeitdruck besteht, konnte beispielsweise der Linearmotor verfeinert werden. Die Technologie dahinter zeigt Swissloop auch im Rahmen von Seminaren.

SpaceX-Gründer Elon Musk will mit Hyperloop eine neue Technologie zum Transport von Personen und Gütern fördern. Dabei sollen Transportkapseln, sogenannte Pods, mit bis zu 1200 Kilometern pro Stunde durch Vakuumröhren rasen. Jedes Jahr findet ein Wettbewerb in Kalifornien statt, bei dem Studierendenteams aus der ganzen Welt mit ihren Transportkapseln gegeneinander antreten. Allerdings fällt der Wettbewerb in diesem Jahr unter anderem aufgrund der Corona-Krise aus.

Das Team von Swissloop, bestehend aus Studierenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und weiteren Schweizer Hochschulen, nimmt regelmässig mit neuen Kapseln an den Hyperloop-Wettbewerben teil. Im vergangenen Jahr erreichte die Swissloop-Kapsel sogar den zweiten Platz. Trotz der Corona-Krise hat Swissloop auch in diesem Jahr an einer neuen Kapsel gearbeitet. Das Team hat den Pod am Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist nach der Schweizer Automobilrennfahrerin Simona de Silvestro benannt.

Der Pod Simona de Silvestro ist deutlich kürzer als ihr Vorgänger und hat ein Alu-​ statt ein Carbonchassis. Auch die Batterie und der Motor sind kleiner als bei der Kapsel aus dem Vorjahr. Weil in diesem Jahr kein Druck aufgrund des Wettbewerbs bestand, hatte das Swissloop-Team mehr Zeit für die Entwicklung. Diese nutzten es etwa, um den Linearmotor zu verfeinern. Dank des Motors sieht sich Swissloop in einer Pionierrolle. „Wir sind eine der wenigen Gruppen auf der Welt, die mit einem so grossen Linearmotor so schnell fahren können“, wird Masterstudent Michael Rogenmoser, in einer Mitteilung der ETH zitiert.

Erkenntnisse aus der Entwicklung des Swissloop-​Motors sind auch wissenschaftlich relevant. Swissloop veranstaltet daher neu virtuelle Seminare für Forscher und Studierende aus der ganzen Welt. Währenddessen hofft das Team darauf, mit seinem Pod bald wieder in Kalifornien antreten zu können. ssp

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