Forschende der ETH Zürich haben ein Sensorarmband entwickelt, das die Bewegung der Finger erfassen kann. Dieses ermöglicht freihändiges Tippen im virtuellen Raum. So kann etwa die Tischoberfläche oder der eigene Oberschenkel als Tastatur genutzt werden.

Virtuelle Tastatur
Bild: siplab/ETH Zürich

 

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) wollen die Virtuelle Realität (VR) für Anwendungen im Alltag nutzbar machen. „Mit VR werden heute vornehmlich Inhalte konsumiert. Gerade bei produktiven Tätigkeiten, etwa bei klassischen Büroarbeiten, haben sich die Technologien noch nicht etabliert“, erklärt Christian Holz, Professor am Institut für intelligente interaktive Systeme, in einer Medienmitteilung.

Mit seinem Team hat Holz nun ein Sensorikprinzip namens TapID entwickelt. Dieses basiert auf mehreren Beschleunigungssensoren, welche in Form eines Gummibands am Handgelenk getragen werden. Die Sensoren können dank Vibrationen erkennen, welcher Finger gerade eine Oberfläche berührt – etwa einen Tisch, eine Wand oder auch den eigenen Oberschenkel. Denn beim Tippen bringt jeder Finger das Handgelenk anders zum Vibrieren.

Eine von den Forschenden entwickelte Anwendung aus dem Bereich des maschinellen Lernens kann die Daten aus dem Sensor in Echtzeit verarbeiten. „In Kombination mit dem Kamerasystem einer VR-​Brille, welches die Position der Hände erfasst, wird so eine äusserst exakte Eingabe möglich“, erklärt die ETH in ihrer Mitteilung. Die Forschenden haben ihre Entwicklung bereits an einer virtuellen Tastatur sowie einem virtuellen Klavier getestet.

Das Prinzip funktioniert allerdings nicht nur mit dem Gummiarmband. Es könnte den Angaben zufolge auch bei Fitnessarmbändern und intelligente Uhren von etablierten Anbietern eingesetzt werden, die mit Trägheitssensoren ausgestattet sind.

Ende März werden die Forschenden ihre Entwicklung an der Konferenz IEEE VR präsentieren. Anschliessend wollen sie TapID mit mehr Testpersonen verfeinern und weitere Anwendungen entwickeln. ssp

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