Das Lebenserhaltungssystem ACLS (Advanced Closed Loop System) wurde von Airbus entwickelt und wird nun auf der Internationalen Raumstation (ISS) zum Einsatz kommen. Es handelt sich um einen Technologiedemonstrator, der Kohlendioxid aus der Luft entfernen und neuen Sauerstoff zum Atmen sowie Wasser produzieren kann. Das System erzeugt als Nebenprodukt auch Methan, das entweder weiter verwendet oder über Bord gegeben werden kann. Im Vergleich zu bestehenden Anlagen ist ACLS besonders kompakt und erzeugt dennoch 40 Prozent des für seinen Betrieb nötigen Wassers selbst. Somit muss für seinen Betrieb weniger Wasser auf die ISS gebracht werden.
Im ACLS steckt auch Schweizer Fachwissen: Die Bündner Hamilton Bonaduz AG hat spezielle Sensoren für das System entwickelt. Diese messen einerseits den Sauerstoffgehalt in der Wasserstoffleitung des Elektrolyseurs sowie in der Kohlendioxid-Leitung des CO2-Adsorbers zum Sabatier-Reaktor. Andererseits überwachen sie die Qualität im Prozesswasser des Elektrolyseurs.
„Wir haben für das aussergewöhnliche Projekt an unserem Standard-Sauerstoffsensor VisiFerm DO einige Änderungen vorgenommen, um die besonderen Anforderungen zu erfüllen“, erklärt Dr. Peter Schulthess von Hamilton in einer Medienmitteilung. Die Sensoren müssen auf der ISS etwa weitaus höheren Kräften standhalten und auch in der Schwerlosigkeit Messwerte liefern.
Der Startschuss für die Sensoren fällt in Kürze: Am 11. September startet von Japan aus ein Versorgungsflug zur ISS, der auch den ACLS zu den Astronauten bringen wird. Die Inbetriebnahme und Funktionstests sollen bis Jahresende abgeschlossen werden. Im Jahr 2019 soll der ACLS bereits im den Normalbetrieb demonstriert werden. Künftig könnte es ein permanentes Subsystem der ISS werden. ssp
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