Zürich - Forschende der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich haben herausgefunden, wie mutierte Blutkrebszellen wieder auf eine Immuntherapie ansprechen. Gentechnisch erweiterte Immunzellen und die Kombination mit Medikamenten können Resistenzen von Blutkrebszellen aufheben.

Ein Forschungsteam unter Leitung von Markus Manz und Steffen Böttcher von der Universität Zürich und der Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie des Universitätsspitals Zürich hat herausgefunden, dass Blutkrebszellen der akut myeloischern Leukämie (AML) bei einer Mutation des Tumorsuppressor-Gens TP53 Resistenzen gegen die neuartige chimäre Antigen-Rezeptor T-Zellen-Therapie bilden. Für diese CAR-T-Zell-Immuntherapie werden den Patienten Immunzellen entnommen, und im Labor gentechnisch so verändert, dass sie mehr Rezeptoren gegen die Krebszellen bekommen. 

„Die Ursache für die schlechtere Wirkung der CAR T-Zellen mit mutiertem TP53 liegt darin, dass sich diese Abwehrzellen schneller erschöpfen und deshalb weniger aktiv gegen die Krebszellen vorgehen“, wird Steffen Böttcher, leitender Arzt im Forschungsteam, in einer Mitteilung zitiert. Herkömmliche Chemotherapien schlagen im Falle von Resistenzbildung ohnehin nicht mehr an. 

In ihrer Studie haben die Forschenden sowohl den Mechanismus dieser Resistenzbildung entschlüsselt als auch wie sie die Ausdauer der CAR T-Zellen verstärken und eine Schwachstelle der AML-Zellen mit mutiertem TP53-Gen therapeutisch nutzbar machen können. Mit diesen gentechnisch verbesserten CAR-T-Zellen oder einer zusätzlichen pharmakologischen Begleittherapie konnten die Forschenden die Wirksamkeit der CAR T-Zellen gegen TP53-mutierte AML-Zellen so weit erhöhen, dass sie keinen therapeutischen Unterschied zu den bei nicht mutierten AML-Zellen aufwies. 

„Diese ,Proof-of-Principle´-Studie zeigt, dass begleitende pharmakologische Therapien sowie gentechnisch weiterentwickelte CAR T-Zellen vielversprechende Strategien sind, um wirksamere und besser verträgliche Immuntherapien für Patienten mit TP53-mutierter AML zu entwickeln“, wird Klinikleiter Markus Manz in der Mitteilung zitiert. ce/js

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