Ingenbohl SZ - Die Empa-Ausgliederung re-fer AG hat mit memory-steel eine eisenbasierte Formgedächtnislegierung entwickelt. Damit lassen sich bestehende Betonstrukturen verstärken. Das Material muss einmalig erhitzt werden, dann spannt es sich wie von selber vor.

Stahl-Armierungen in Betonbauwerken mussten bisher zumeist hydraulisch vorgespannt werden. Dafür ist viel Platz nötig und dieser Raumbedarf schuf bisher die Rahmenbedingungen für jedes Bauwerk aus Spannbeton. Der hohe Platzbedarf der Methode führt zudem dazu, dass die nachträgliche Versteifung älterer Bauten scheitert.

Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben in den vergangenen 15 Jahren eine alternative Methode zur Marktreife gebracht. Dabei handelt es sich um Formgedächtnislegierungen auf Eisenbasis, die sich beim Erhitzen zusammenziehen und die Betonstruktur so dauerhaft vorspannen. Auf hydraulische Vorspannung kann mit der neuen Entwicklung verzichtet werden. Es reicht aus, den Stahl kurz zu erhitzen – etwa durch elektrischen Strom oder mittels Infrarotstrahler.

Der neue Baustoff wird ab sofort vom Empa-Spin-off re-fer AG vertrieben, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Unternehmen aus Ingenbohl präsentiert memory-steel nun auch an mehreren Fachtagungen.

Memory-steel soll zunächst dafür verwendet werden, bestehende Gebäude nachträglich zu verstärken. Die Betonstruktur eines Altbaus muss etwa verstärkt werden, wenn neue Fenster, Türen oder Aufzugsschächte eingebaut werden. Künftig soll memory-steel auch genutzt werden, „um Beton-Fertigteile mit einer bislang nicht gekannten Geometrie zu fertigen“, heisst es. ssp

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