Nach der vorsichtigen Entwarnung fährt Chinas Wirtschaft die Kapazitäten wieder hoch, sagt Mandy Lin als Vertreterin der Greater Zurich Area in China. Sie beobachtet auch, dass chinesische Firmen Pläne für Standorte im Wirtschaftsraum Zürich mit Bedacht weiterverfolgen.

Bis in Chinas Grossstädten wieder Normalität herrscht, wird noch einige Zeit vergehen. Doch nach dem Höhepunkt der Pandemie ist die Erleichterung gross. Das merkt auch Mandy Lin, Director China Greater Zurich Area AG (GZA). Sie arbeitet inzwischen nicht mehr nur im Homeoffice, sondern auch wieder in ihrem Büro in Guangzhou, einer Wirtschaftsmetropole mit rund 11 Millionen Einwohnern im Süden Chinas. Mandy Lin koordiniert die Anlaufstelle für chinesische Unternehmen mit Interesse am Wirtschaftsraum Zürich. Und dieser, so Lin, ist weiterhin attraktiv: „Ich bin in Kontakt mit dem Leiter eines Technologie-Unternehmens, der einen Standort für Forschung und Entwicklung in der Greater Zurich Area eröffnen will.“ Somit laufen Projekte weiter, die bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie angebahnt wurden. Für Lin eine gute Nachricht, denn: „Anfang Jahr war unsere Pipeline gut gefüllt.“ In manchen Fällen sind die Beratungsverträge auch schon unterzeichnet und nur der Zeitpunkt der Ansiedlung musste verschoben werden.

Der Life-Science-Sektor hat gute Chancen, sich als erstes zu erholen.
Mandy Lin Director China
Mandy Lin - Director China at GZA

Life-Science-Sektor hat gute Chancen

Allein im letzten Jahr haben sich acht chinesische Unternehmen für eine Niederlassung im Wirtschaftsraum Zürich entschieden. Welche Auswirkungen die Krise auf die chinesische Wirtschaft haben wird, ist noch kaum absehbar. Aber für Lin ist klar: Der Life-Science-Sektor hat gute Chancen, sich als erstes zu erholen. Sie erklärt: „Und da dieser Sektor auch im Wirtschaftsraum Zürich mit einem attraktiven Ökosystem prominent vertreten ist, ist dieser neben Hightech einer unserer wichtigsten Fokusbereiche.“

 

QR-Code WeChat Deutsch

 

Um Unternehmen zu erreichen, muss Mandy Lin vorerst noch auf persönlichen Kontakt grossteils verzichten. Reisen sind zwar wieder möglich, dennoch ist jeder angehalten, diese auf ein Minimum zu beschränken. Veranstaltungen wurden entweder abgesagt oder auf digitale Kanäle verlegt. „Uns kommt entgegen, dass wir unsere digitale Kommunikation schon gut etabliert haben. Beispielsweise über das in China weit verbreitete Tool WeChat haben wir auch während der Krise direkten Kontakt zu Unternehmern gehalten“, sagt Lin. Zudem nimmt sie an relevanten digitalen Formaten teil, um den Wirtschaftsraum bekannter zu machen, oder ist selbst an solchen beteiligt wie an den GZA-Webinar-Veranstaltungen.

Die Menschen tragen konsequent Schutzmasken in der Öffentlichkeit (Bild: Mandy Lin).
Die Menschen tragen konsequent Schutzmasken in der Öffentlichkeit (Bild: Mandy Lin).

 

Langjährige Beziehungen schaffen Vertrauen

Der Ruf der GZA sowie der Schweiz hat laut Lin in China keinesfalls gelitten – im Gegenteil. „Die Solidarität, die die Schweiz zu Beginn der Krise bekundet hat, wurde positiv wahrgenommen und wird jetzt in Form von Unterstützungslieferungen beantwortet“, sagt sie. In diesem Jahr feiern China und die Schweiz das Jubiläum ihrer 70-jährigen diplomatischen Beziehungen. Lin betont: „Das ist in diesen turbulenten Zeiten ein wichtiger Vertrauensaspekt für Chinas Wirtschaft. Und langjährige Kooperationen zwischen chinesischen Unternehmen und dem Wirtschaftsraum Zürich sind eine gute Basis für die Zukunft.“

 

Von Yvonne von Hunnius

Lesen Sie den ersten Teil dieser Serie

Lukas Sieber, Excecutive Director USA der GZA berichtet darüber, wie seine Arbeit in New York durch den Coronavirus beeinflusst wird. 

Kontaktieren Sie uns

Unsere Services sind kostenlos und beinhalten: 

  • Vermittlung von Schlüsselkontakten in Industrie, Wissenschaft und Verwaltung 
  • Beratung zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Steuern, Arbeit, Markt und Unternehmensgründung 
  • Massgeschneiderte Besichtigungen, einschließlich Büro- und Co-Working-Space