Ab dem Flugplatz Dübendorf starten Forscher regelmässig Parabelflüge. Bei einem Parabelmanöver wird ein Flugzeug in den freien Fall im Gravitationsfeld gebracht, was für eine kurze Zeit physikalisch zu echter Schwerelosigkeit an Bord führt. In dieser Zeit können Forscher Experimente unter ähnlichen Bedingungen wie auf der internationalen Raumstation (ISS) durchführen.
Am Donnerstag startet nun erneut ein Parabelflug von Dübendorf, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. An Bord des Airbus A310 werden diesmal acht Experimente aus den Bereichen Medizin, Astrophysik und Geologie durchgeführt. Ein Experiment der Universität Zürich fokussiert auf Covid-19.
„Bei schweren und teilweise tödlichen Covid-19-Verläufen scheint eine massive und schädliche Überreaktion des Immunsystems beteiligt zu sein, die bei leichten Verläufen nicht zu beobachten ist“, erklärt Forschungsgruppenleiterin Cora Thiel. Aus der Raumfahrtmedizin wissen die Forscher bereits, dass die Überreaktionen des Immunsystems in der Schwerelosigkeit abgedämpft werden. Nun wollen sie mittels bereits zugelassener Medikamente diesen aus der Schwerelosigkeit bekannten Immunstatus in menschlichen Zellkulturen herbeiführen.
Wenn beim Experiment positive Ergebnisse erzielt werden können, soll eine klinische Testreihe folgen. Die Forscher hoffen, dass die Methode tödliche Verläufe von Covid-19 reduzieren kann. „Dadurch liesse sich die gewünschte Herdenimmunität mit weniger Risiken erreichen“, so Oliver Ullrich, Professor für Anatomie an der UZH und Direktor des UZH Space Hubs.
Der UZH Space Hub ist das Innovationscluster Luft- und Raumfahrt der Universität Zürich. Er verbindet die international gut vernetzte Forschung in der Luft- und Raumfahrt an der UZH mit neuen Partnerschaften aus Wissenschaft und Industrie und bringt sie in den Innovationspark Zürich am Standort Dübendorf ein.
„Mit der Flugpiste vor der Haustüre haben wir europaweit ein einzigartiges Setting und zeigen mit dem heutigen Parabelflug, dass die UZH und ihr Space Hub im Bereich Luft- und Raumfahrt auch in herausfordernden Zeiten verlässliche Partner sind“, sagt Michael Schaepman, Prorektor Forschung an der UZH. ssp
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