Einer multidisziplinären Forschergruppe aus Zürich ist ein Durchbruch in der Transplantationsmedizin gelungen: Sie hat eine Maschine entwickelt, mit der Spenderlebern sieben Tage lang am Leben gehalten werden können. Bisher konnten Lebern nur für wenige Stunden ausserhalb des Körpers aufbewahrt werden.
Die Maschine kann den menschlichen Körper quasi imitieren und der Spenderleber so perfekte Bedingungen bieten, heisst es in einer Medienmitteilung zur Entwicklung. So dient beispielsweise eine Pumpe als Herzersatz, ein Oxygenator als Lungenersatz und eine Dialyseeinheit als Ersatz der Nieren. Die Funktionen des Darms und der Bauchspeicheldrüse werden von zahlreihen Hormon- und Nährstoffinfusionen übernommen. Die Maschine bewegt die Leber zudem im Takt der menschlichen Atmung. Die Technologie lässt sich den Angaben zufolge bei Bedarf auch ferngesteuert betreiben.
Die Entwicklung macht es Ärzten neu möglich, Spenderlebern ausserhalb des Köpers zu behandeln. So können auch mangelhafte Lebern gerettet und transplantiert werden. Dies ist ein besonders grosser Fortschritt, denn funktionsfähige Spenderlebern werden dringend benötigt. In der Schweiz warten den Angaben zufolge derzeit zwei- bis dreimal so viele Menschen auf eine Leber wie tatsächlich transplantiert werden können.
Entstanden ist die Maschine im Rahmen des Projekts Liver4Life unter dem Dach von Wyss Zurich. Dabei haben Experten der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), des Universitätsspitals Zürich (USZ) und der Universität Zürich (UZH) zusammengearbeitet. Die Forscher gehen davon aus, dass die erste mit dem neuen Verfahren behandelte Leber 2020 eingesetzt werden kann. ssp
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