Zürich - Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben einen Katalysator für nachhaltigeres Synthesegas entwickelt. Er wandelt klimaschädliches CO2 und Methan in Wasserstoff und Kohlenmonoxid um. Daraus könnten künftig klimafreundlichere Treib- und Kunststoffe hergestellt werden.

eth greenhouse gas

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) arbeiten an nachhaltigeren Treibstoffen und Kunststoffen. Dafür haben sie einen neuartigen Katalysator entwickelt. Laut einer Medienmitteilung könnte dieser Katalysator fossile Kohlenwasserstoffe durch klimafreundlichere Alternativen ersetzen. Eine entsprechende Studie wurde jetzt im Fachblatt „Nature Communications“ publiziert.

Dieser neue Katalysator des Forschungsteams um ETH-Professor Christoph Müller und Studienautor Alexey Fedorov ermöglicht die Umwandlung von CO2 und Methan in Synthesegas um ein Vielfaches effizienter als bisherige Katalysator-Materialien. Synthesegas ist ein wichtiges Ausgangsmaterial für die chemische Industrie. Daraus lassen sich Flüssigtreibstoffe ebenso herstellen wie Basischemikalien für die Produktion von Kunststoffen.

Neu an diesem Katalysator ist, dass er aus hauchdünnen Metalloxidkarbiden besteht. Anders als herkömmliche Katalysatoren aus Metallkarbiden oxidieren sie beim Kontakt mit CO2 nicht. Dadurch behält der ETH-Katalysator seine Reaktivität, so Christoph Müller, Professor für Energiewissenschaft und Energietechnik am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik.

Da man das CO2 aus der Atmosphäre gewinnen könne und nur das Methan aus jahrmillionenalten fossilen Lagerstätten stamme, hätten solche synthetischen Kraftstoffe und Chemikalien einen geringeren Kohlenstofffussabdruck als fossile Brennstoffe, heisst es in der Mitteilung.

Eventuell könnte der neue Reaktionsbeschleuniger auch teure Edelmetallkatalysatoren ersetzen. Obwohl es bis zur industriellen Anwendung noch ein weiter Weg sei, hoffe das Team laut Fedorov, „dass unser neues Katalysator-Material eine attraktive Option für die Herstellung von Synthesegas sein wird“. mm

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