Schweizer Unternehmen haben erkannt, dass die Zukunftstechnologie der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Quelle für Innovationen ist. Das ist eine der Erkenntnisse des ersten Swiss AI Report, der aktuell erschienen ist. Dazu hat die Stiftung Mindfire und die Denkfabrik W.I.R.E. KI-Aktivitäten über 90 Schweizer Unternehmen analysiert. Im Report werden auch drei Beispielprojekte präsentiert, von denen zwei aus dem Wirtschaftsraum Zürich stammen. Etwa dasjenige des Zürcher Start-ups Caplena, das bei Detailhändlern wie Coop und Tegut die Auswertung von Kundenrückmeldungen revolutioniert. Das Jungunternehmen hat eine Software entwickelt, mit der Textanalysen mit bis zu zehnmal weniger Kosten und Zeitaufwand möglich sind. Die auf KI basierende Software steht dabei in ihrem Ergebnis den aufwändigen manuellen Auswertungen in nichts nach.
Unternehmen nutzen aktiv das KI-Ökosystem im Wirtschaftsraum Zürich
Unternehmen nutzen aktiv das KI-Ökosystem im Wirtschaftsraum Zürich
Bei Künstlicher Intelligenz kooperieren viele Schweizer Unternehmen mit Forschungsinstitutionen, die hierfür renommiert sind. Zürich ist dabei ein wichtiges Zentrum. Der erste Swiss AI Report zeigt, dass das Thema in der Wirtschaft zur Priorität wird.
Grosse Namen im Kundenportfolio
Coop kann mit der Caplena-Software riesige Mengen an Kundenfeedback einfach und schnell verarbeiten. Das ist ein wichtiger Baustein für das Unternehmen, das in seinem Geschäft nah an den Bedürfnissen seiner Kundschaft sein muss. Neben Coop bedient Caplena bereits über hundert Kunden in 15 Ländern mit seinem Tool, welches sich automatisch an die Märkte der Kunden und die gestellten Fragen anpasst. Sie haben Branchen wie Pharma, E-Commerce oder Technologie im Fokus. Schon heute finden sich grosse Namen wie DHL, Swisscom oder Ebay im Kundenportfolio. Und der Start im Wirtschaftsraum Zürich legte dafür die Basis.
Pascal de Buren und Maurice Gonzenbach entwickelten ihre KI-Geschäftsidee an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und gründeten 2017 Caplena als Spin-off. Noch heute pflegen sie enge Beziehungen zur ETH, zur Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und zu anderen strategischen Partnern aus dem Wirtschaftsraum Zürich. „Wir betreuen aktuell eine Masterarbeit eines ETH-Studenten, die genau zu unserer Technologie passt“, sagt Pascal de Buren. „Zudem sind wir mit den Hochschulen in regem Kontakt, um an die sehr gut ausgebildeten Talente aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz heranzukommen.“
Neues Kapital für Expansionskurs
Dass in der Greater Zurich Area genügend bestens ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen, ist für Caplena von immenser Bedeutung. Das Start-up hegt schliesslich grosse Pläne: Im Frühling 2022 konnte es in einer ersten Finanzierungsrunde neue Investoren von sich überzeugen. Dabei ist ein Betrag im siebenstelligen Bereich zusammengekommen. „Wir wollen dieses Kapital nutzen, um den US-Markt zu erschliessen. Dafür haben wir gerade erst einen neuen Mitarbeiter eingestellt“, sagt de Buren. Der Umsatz von Caplena soll sich im laufenden Geschäftsjahr im Minimum verdoppeln. Wachsen, wachsen, wachsen – so lautet das Ziel von Caplena. Oder wie es Gründer de Buren sagt: „Wir wollen die Zentrale für Kundenfeedback-Analyse werden.“
Von Adriana Marti-Gubler
Künstliche Intelligenz in der Greater Zurich Area
Künstliche Intelligenz in der Greater Zurich Area
Die Schweiz und der Wirtschaftsraum Zürich haben in renommierten Rankings im globalen Vergleich Spitzenplätze in Bezug auf Innovationskraft sowie Verfügbarkeit von hochqualifizierten Talenten belegt. Laut ASGARD, einem Risikokapitalunternehmen für künstliche Intelligenz, weist die Schweiz die höchste Anzahl von KI-Unternehmen pro Bürger auf. Die verschiedenen Forschungsinstitute von Greater Zurich, wie die ETH Zürich mit seinem AI Center sowie das Schweizer KI-Institut IDSIA, zählen zu den führenden technischen Instituten der Welt und ziehen die besten Talente und Unternehmen wie Google, IBM, Microsoft, Facebook, Oracle und viele andere an.
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