USI-Professorin gründet Europäisches Institut für Sichere Kommunikation in Uri

Die Urner Botschafterin Annegret Hannawa will durch gute zwischenmenschliche Kommunikation schwerwiegende und vermeidbare Schadensfälle in sensiblen Bereichen vermeiden. Mit diesem Ziel hat Hannawa, die auch Professorin an der Fakultät für Kommunikation, Kultur und Gesellschaft der USI ist, zusammen mit Thierry Girard, dem Chefarzt und stellvertretenden Leiter der Anästhesiologie am Universitätsspital Basel, das Europäische Institut für Sichere Kommunikation gegründet.

Es hat seinen Hauptsitz in Altdorf im Kanton Uri. Dieser Standort wurde laut einer Mitteilung der Wirtschaftsförderung im Kanton Uri bewusst gewählt, „da er im geografischen Zentrum der Schweiz liegt und kulturell von den Werten Wilhelm Tells geprägt ist“.

Das Institut will Schadensfällen in der Luftfahrt, im Rettungswesen, im Gesundheitssektor und in Krisensituationen vorbeugen. Diese Mission wird den Angaben des Instituts zufolge auf zwei Schienen verfolgt: einerseits durch die Verbreitung fortlaufend aktualisierter, evidenzbasierter Aus- und Fortbildungsmaterialien, und andererseits mittels der Verabschiedung praxisnaher sogenannter Safe Practice-Leitlinien für konkrete Anwendungsbereiche. Als erstes Projekte untersucht das Institut die kommunikativen Herausforderungen in Schweizer Spitälern. Teil des Projektteams ist auch der Qualitätsverantwortliche des Kantonsspitals Uri.

Bisherige Kommunikationspraktiken hätten Kommunikation meist als linearen Informationsprozess missverstanden und den Fokus nicht auf den Verständigungsprozess gelegt. Die „absolute Priorität“ des Instituts liege darin, evidenzbasierte sichere Kommunikationspraktiken situations- und berufsübergreifend fehlerresilienter zu machen. „Denn eine erfolgreiche Kommunikationspraxis geschieht zwischen allen Beteiligten. Und sie funktioniert überall gleich.“ ce/mm