„Das Tessin ist der ideale Ort für unser Zentrum“, sagt Carlo Terreni. Der Präsident des Mitte Juli eröffneten Innovationshubs sieht Grosses vor für den Standort in der Greater Zurich Area: „Wir sind hier genau zwischen dem Technologie- und Finanzhotspot Zürich und dem Lifestyle-Hub Mailand.“ Dies sei essentiell, um verschiedene Akteure für das Vorhaben des LifestyleTech Competence Center (LSTCC) zusammenzubringen, so Terreni. Lugano ist ein attraktiver Standort in der Mitte Europas für eine vielfältige Mischung von Talenten, ein unternehmerfreundliches Umfeld und wettbewerbsfähige Lebenshaltungskosten. Das trägt zu einem reichen Ökosystem bei.
Im neuen LSTCC arbeiten die Mitglieder an Technologieanwendungen für den Lifestyle-Sektor. Dafür wird unter anderem ein Content-Innovationslabor eingerichtet, das mit taktilen Scannern, virtuellen Prototypentischen und einem KI-Fotosystem ausgestattet ist, um zur 3D-Gamifizierung und e-Sustainability zu forschen. „Das Feld hat riesiges Potential, weil es so viele neue Arten der Kollaboration erlaubt“, sagt Terreni. Als Geschäftsführer der Investment-Firma Loomish in Lugano, die spezialisiert ist auf Vermögensverwaltung im LifestyleTech-Sektor, verspricht er sich erfolgreiche Projekte im Rahmen des Zentrums. Neben weiteren lokalen Unternehmen sind auch die zwei Hochschulen im Kanton Mitglieder; die Fachhochschule für Technik und Architektur der Südschweiz (SUPSI) und die Universität der italienischen Schweiz (USI). Diese sind zentral in der Entwicklung von Forschungsprojekten. Zu den Gründern gehören auch die international verankerten Modefirmen Bally und Guess und die Technologieunternehmen Hyphen und Microsoft. „Die Kooperation mit Microsoft ist essentiell, da das Unternehmen Fachwissen und Software-Lösungen bereitstellt und uns mit der Auswahl und Förderung der vielversprechendsten europäischen Scale-Ups unterstützt“, so Terreni. Microsoft bietet damit dem LSTCC Zugang zu Kunden und potentiellen Partnern weltweit.
Innovative Technologie als nächster Schritt für Bally
Auch für Nicolas Girotto, Geschäftsführer von Bally, ist das Zentrum eine wichtige Plattform für eine wegweisende Kooperation: „Die Zukunft unserer Marke durch verantwortungsvolle Innovation und Nachhaltigkeit neu zu gestalten, ist eine strategische Priorität.“ Technologien wie Künstliche Intelligenz und AR werden eingesetzt, um neue Produktions- und Verkaufsmethoden zu entwickeln. Dabei werden Projekte wie ein 3D-Schuhdesign oder der Aufbau von digitalen Infrastrukturen pilotiert. Diese optimieren die Handelsmöglichkeiten, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Derzeit wird an einem digitalen Showroom gearbeitet, der es Kundinnen und Kunden erlaubt, ein virtuelles 360-Grad-Erlebnis der Produkte zu bekommen. Der Showroom wurde im Juli eröffnet, um die Kollektion Frühjahr/Sommer 2021 zu präsentieren.
Solche Anwendungen haben grosses Potential für die Weiterentwicklung von personalisierten Kundenerlebnissen, aber auch für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen. Ausstellungsmodelle müssen zukünftig nicht mehr alle physisch in allen Variationen ausgestellt werden, sondern können digital erlebbar gemacht werden.
Forschung an der Front der Megatrends
„Die Lifestyle-Megatrends Gesundheit und Nachhaltigkeit sind wegweisend für die Arbeit am LSTCC“, sagt auch Marco Huwiler. Für den Geschäftsführer Schweiz des Beratungsunternehmens Accenture ist die Beteiligung als Mitgründer des LSTCC ein natürlicher Schritt: „Auch unsere Kunden bewegen diese Themen sehr, wir integrieren und orchestrieren aktuell zahlreiche neue Kooperationen, über die wir Partner und Technologien zusammenbringen – das Zentrum wird dieses wachsende Ökosystem sehr bereichern.“ Die Entwicklung der Lifestyle-Branchen bewege sich stark in Richtung neuer Technologieanwendungen, so Huwiler. „Zukünftig könnten beispielsweise intelligente Materialien in Wearables zum Einsatz kommen oder Möbel mit Sensoren ausgestattet werden, um die Sicherheit von bewohnten Räumen zu gewährleisten.“
Neben Forschungsprojekten und Veranstaltungen richtet das LSTCC seine Innovationsarbeit im Wirtschaftsraum Zürich auch gegen aussen, und plant, laufend weitere Akteure in Projekte zu integrieren.
von Smilla Diener
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