Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass menschliche Gehirne sich nur in wenigen Merkmalen voneinander unterscheiden, informiert die Universität Zürich (UZH) in einer Mitteilung. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der UZH unter Leitung des Neuropsychologen Lutz Jäncke hat nun jedoch gezeigt, dass die Hirnanatomie jedes Menschen einzigartig ist.
Bereits in früheren Studien hatte Jäncke zeigen können, dass die Hirne beispielsweise von Profimusikern oder Schachspielern Besonderheiten in den durch solche Tätigkeiten stark beanspruchten Regionen ausweisen. Aber auch kurzfristigere Ereignisse wie beispielsweise ein Armbruch wirken sich auf die Struktur der für die Steuerung der betroffenen Gliedmassen zuständigen Hirnregion aus.
„Wir vermuteten, dass solche Erfahrungen, die sich aufs Hirn auswirken, mit genetischen Veranlagungen interagieren und sich so im Laufe der Jahre bei jeder Person eine ganz individuelle Hirnanatomie entwickelt“, erläutert Jäncke in der Mitteilung. Um dies nachzuweisen, verfolgte seine Forschergruppe die Entwicklungen der Gehirnanatomie von 191 Personen über den Verlauf von zwei Jahren.
Die dabei mittels Magnetresonanztomografie berechneten neuroanatomischen Merkmale zeigten für jede Person eine individuell einzigartige Gehirnanatomie auf, über die sich die Person auch eindeutig identifizieren lies. „Mit unserer Studie konnten wir bestätigen, dass das Gehirn des Menschen sehr individuell aufgebaut ist“, meint Jäncke. „Offenbar beeinflusst die Kombination von genetischen und nicht-genetischen Einflüssen nicht nur die Funktionsweise des Gehirns, sondern auch dessen Anatomie.“ hs
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