Zürich/Paris - Ein europäisches Konsortium unter der Leitung von Thales Alenia Space hat in einer Machbarkeitsstudie festgestellt, dass Datenzentren im Weltraum weniger Ressourcen verbrauchen könnten als auf der Erde. Die Studie wurde vom EU-Programm Horizon Europe finanziert.

Thales Alenia Space hat mit Partnern in der 2023 begonnenen ASCEND-Studie gezeigt, dass weltraumgestützte Datenzentren nachhaltiger betrieben werden könnten als auf der Erde. ASCEND soll dem Ziel des Green Deal der EU dienen, bis 2050 CO2-frei zu sein. Die Studie wurde im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon Europe von einem europäischen Konsortium durchgeführt und von Thales Alenia Space koordiniert, dem in Cannes ansässigen Gemeinschaftsunternehmen der beiden Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtunternehmen Thales mit Sitz in Paris (67 Prozent) und Leonardo (33 Prozent) mit Sitz in Rom. Thales Alenia Space Switzerland operiert seit 2016 von Zürich aus.

ASCEND © Thales Alenia SpaceMaster Image Programmes
ASCEND © Thales Alenia SpaceMaster Image Programmes

Um die CO2-Emissionen, die bei der Verarbeitung und Speicherung digitaler Daten entstehen, deutlich zu reduzieren, müsste laut einer Mitteilung zur Studie eine leistungsfähige, umweltfreundliche und wiederverwendbare Trägerrakete entwickelt werden, die während ihres gesamten Lebenszyklus zehnmal weniger Emissionen verursacht. Die Machbarkeit einer solche Rakete konnte den Angaben zufolge dank Studienpartner ArianeGroup und der PROTEIN-Machbarkeitsstudie der Europäischen Raumfahrtagentur validiert werden.

Modulare Weltrauminfrastrukturen würden in der Umlaufbahn mit Hilfe von Robotertechnologien aus dem EROSS IOD (European Robotic Orbital Support Services In Orbit Demonstrator) der Europäischen Kommission unter der Leitung von Thales Alenia Space zusammengebaut. Dessen erste Mission ist für 2026 geplant. „Dies“, so Thales Alena Space, „würde Europa in die Lage versetzen, seine Führungsrolle bei Transport, Weltraumlogistik und Aufbau grosser Infrastrukturen im Orbit wiederherzustellen“.

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, könnte das ASCEND-Projekt zudem zur digitalen Souveränität Europas beitragen, indem es seinen digitalen Fussabdruck verringert und gleichzeitig die Datensicherheit für Bürger und Unternehmen gewährleistet. Der Markt für Rechenzentren werde bis 2030 auf 23 Gigawatt Kapazität geschätzt. ASCEND zielt darauf ab, bis 2050 rund 1 Gigawatt bereitzustellen. Die Ergebnisse der Studie bestätigen auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts, das laut der Mitteilung bis 2050 eine Investitionsrendite von mehreren Milliarden Euro verspricht. ce/mm

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