Schweizer Fachwissen stützt neue Weltraummission

InSight hat am 5. Mai in Kalifornien erfolgreich die Erde verlassen und ihren Weg zum Mars antreten. Dort wird die Sonde nach 485 Millionen Kilometern und rund sechs Monaten voraussichtlich am 26. November eintreffen. Sie wird den Planeten mit verschiedenen wissenschaftlichen Instrumenten vermessen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis über den Aufbau des Planeten zu erlangen, um bestehende Theorien über die Entstehung von Planeten zu bestätigen oder zu verwerfen.

Zentraler Bestandteil der NASA-Mission ist das Seismic Experiment for Interior Structures (SEIS), welches unter der Leitung von Frankreich gemeinsam mit Deutschland, der Schweiz, Grossbritannien und den USA entwickelt und gebaut wurde. Es soll Frequenz, Ursprung und Echos von Marsbeben messen. Das SEIS wird nach der Landung auf dem Mars von einem Roboterarm auf den Boden abgesetzt und mit einem Schutzschild bedeckt.

Von Schweizer Seite haben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) gemeinsam mit dem Elektronikunternehmen SYDERAL SA aus Bern zur Entwicklung des SEIS beigetragen, wie es in einer Mitteilung heisst. Konkret haben sie die „Electronic Box“ von SEIS entwickelt. Dabei geht es um die Versorgungs- und Steuerungseinheit, welche die Sensoren mit Strom versorgt, deren Messdaten empfängt, zwischenspeichert, aufbereitet und zur Weiterleitung an die Bodenstation bereithält. Auch die Forscher der ETH werden helfen, die Daten vom Mars auszuwerten.

„Wir freuen uns sehr über den geglückten Start, denn wir haben fast 20 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet“, lässt sich Domenico Giardini, Professor für Seismologie und Geophysik, der den an der ETH angesiedelten Teil dieser Marsmission leitet, zitieren. „Wenn alles gut geht, empfangen wir Anfang 2019 vielleicht bereits erste Testdaten. Darauf sind wir extrem gespannt“. ssp