Forschende der UZH unter Leitung von Neurowissenschaftler Fabian Voigt haben eine neue Art von Objektiv für die Lichtmikroskopie entwickelt. Als Vorbilder für die „Schmidt-Objektiv" genannte Erfindung dienten ein bereits in den 1930-er Jahren von Bernhard Schmidt gebautes astronomisches Teleskop sowie die Augen von Jakobsmuscheln, informiert die UZH in einer Mitteilung. Beide setzen anstelle einer Vielzahl von Linsen einen Kugelspiegel in Kombination mit einer einzigen Korrekturlinse ein.
Das von den UZH-Forschenden entwickelte Objektiv lässt sich als ein auf die Grösse eines Mikroskops geschrumpftes Schmidt-Teleskop beschreiben, dass mit einem flüssigen Immersionsmedium gefüllt ist. Es weist im Vergleich zu herkömmlichen Mikroskopen eine ganze Reihe von Vorteilen auf. So lässt sich das Schmidt-Objektiv wesentlich kostengünstiger herstellen als ein herkömmliches Mikroskop-Objektiv für die Forschung. Kommerzielle Objektive sind in der Regel zudem nur für ein bestimmtes Immersionsmedium, etwa Öl oder Wasser, konzipiert. Das an der UZH entwickelte Objektiv lässt sich dagegen so auslegen, „dass es in jeder homogenen Flüssigkeit und auch in Luft exzellente Bildqualität liefert“, erläutert Voigt in der Mitteilung.
Dies macht das innovative Objektiv auch für den Einsatz bei sogenannten Clearingverfahren interessant. Hier werden Gewebeproben nicht aufwändig in dünnste Scheiben geschnitten, sondern als Ganzes transparent gemacht. Die in solchen Verfahren genutzten Immersionsmedien sind mit dem Schmidt-Objektiv kompatibel, während herkömmliche Mikroskop-Objektive mit ihnen meist nicht zurechtkommen, schreibt die UZH. hs
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