Zürich - Zürcher Forscher haben mit Hilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie die Architektur des Chloridkanals TMEM16A ermittelt. Ihre Ergebnisse könnten bei der Entwicklung neuer Medikamente gegen die Lungenkrankheit zystische Fibrose helfen.

Für die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie wurde der Schweizer Wissenschaftler Jacques Dubochet gemeinsam mit zwei deutschen Kollegen in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Die Technologie ermöglicht etwa die detaillierte Visualisierung von Viren und Membranproteinen. Forscher der Universität Zürich (UZH) konnten dank der Kryo-Elektronenmikroskopie nun eine wichtige Entdeckung zur Bekämpfung der Lungenkrankheit zystische Fibrose machen.

Die zystische Fibrose ist eine schwere Erbkrankheit, für die es bisher noch keine Heilung gibt. Die Ursache der Krankheit ist eine Fehlfunktion des Chloridkanals CFTR, die zu einer Austrocknung der Schleimschicht der Lunge führt. Ein vielversprechender Therapieansatz beruht darin, einen alternativen Ionentransporter – den Kalzium-aktivierten Chloridkanal TMEM16A – zu aktivieren.

Forscher der UZH konnten nun die detaillierte Architektur des Chloridkanals TMEM16A darstellen. „Der molekulare Aufbau des Membranproteins ist für die gezielte Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung der zystischen Fibrose von grosser Bedeutung”, erklärt Professor Raimund Dutzler in einer Medienmitteilung. „Falls zukünftig Substanzen gefunden werden, die zur Aktivierung des Kanals führen, könnte TMEM16A den Defekt in der Chloridsekretion im Lungengewebe beheben.”  ssp

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