Über 10 Millionen Menschen in Europa leiden an einer Herzschwäche, schreibt die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in einer Medienmitteilung. Die meisten von ihnen benötigen ein Spenderherz. Um die Wartezeit bis zur Transplantation zu überbrücken, wird eine künstliche Herzpumpe implantiert. Allerdings können sich dadurch Blutgerinnsel bilden, die zu einem Schlaganfall führen. Ausserdem können Immunreaktionen erfolgen, weil der Körper das für ihn fremde Material abstösst.
Im Rahmen des Projekts Zurich Heart, das vom Universitätsspital Zürich gemeinsam mit der Universität Zürich und Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) unter dem Dach der Hochschulmedizin Zürich lanciert wurde, arbeiten Forscher an der Weiterentwicklung von gängigen Herzpumpen sowie an völlig neuen Lösungen. Ziel ist die Entwicklung eines implantierbaren Kunstherzens.
Die Forscher sind derzeit im Rahmen von Zurich Heart an rund zehn Teilprojekten tätig, wie die Empa in ihrer Mitteilung schreibt. Forscher der Empa sind dabei in mehreren Bereichen vorangekommen. Sie haben etwa eine Möglichkeit für die Herstellung einer Oberfläche gefunden, an der sich körpereigene Endothelzellen ansiedeln können. Wenn eine künstliche Herzpumpe über so eine Gewebeoberfläche verfügt, kann sie dem Blut vorgaukeln, dass es sich nicht um ein künstliches Organ, sondern um ein echtes Herz handelt. Die Methode konnte sowohl in In-vitro- als auch durch In-vivo-Versuche bestätigt werden. Dennoch muss sie weiterentwickelt werden, damit sie für die gesamte Innenfläche einer Pumpe eingesetzt werden kann.
In einer nächsten Phase will die Empa auch mehrere im Rahmen von Zurich Heart entwickelte Lösungen in klinisch relevante Produkte umsetzen, heisst es weiter. Dies könne aber mehrere Jahre dauern. Daher sei Zurich Heart zeitlich nicht limitiert. ssp
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