Selber machen, kaufen oder kooperieren? In der heutigen Wirtschaft spielt gerade letzteres eine entscheidende Rolle. Nicht immer wollen oder können Unternehmen selbst innovieren oder Innovation durch Zukauf ins Unternehmen holen. Die Zürcher Helbling Gruppe steigert die Innovationsstärke von Kunden und setzt gemeinsam mit ihnen Produktverbesserungen oder Neuentwicklungen um. Die Gruppe zählt über 500 Mitarbeitende an zehn Niederlassungen in Zürich, Bern, Wil, Aarau (Schweiz), Boston, San Diego (USA), München (Deutschland) und Shanghai (CN). „Aber die Helbling-Geschichte begann 1963 mit einem Zwei-Mann-Betrieb in Zürich und hier ist auch der Hauptsitz, an dem alle Unternehmensbereiche in Engineering und Consulting vertreten sind“, sagt Franz von Niederhäusern, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung. Die meisten mittleren und grossen Schweizer Industrieunternehmen kann die Gruppe zu ihren Kunden zählen. Und das kooperative Innovationsprinzip ist heute so gefragt wie nie.
Hightech führt Tradition weiter
„Zürich ist ein idealer Standort wegen des grossen und wichtigen Wirtschaftsraums“, betont von Niederhäusern, „aber auch aufgrund der Nähe zu Hochschulen und der Attraktivität von Zürich auch aus Sicht hochqualifizierter Fachkräfte.“ Helbling setzt somit auf Kundennähe und die besten Talente, die zum Kunden immer wieder genau den analytischen und kreativen Treibstoff bringen können, der Innovationen zum Fliegen bringt. „In unseren interdisziplinären Projekten ist Teamwork enorm wichtig und hier braucht es neben fachlichen Fähigkeiten auch viel Kompetenz im Projektmanagement, in der Methodik, in der Zusammenarbeit und Kommunikation“, sagt von Niederhäusern, selbst Maschinenbauingenieur mit Ausbildung an der ETH Zürich.
Die Zürcher Ingenieurstradition wirkt damals wie heute als Erfolgsfaktor. Laut von Niederhäusern tragen heute international tätige Firmen, Start-ups und grosse Konzerne in Zürich rund um die Themen Informatik, Mechatronik und Robotik diese Tradition in die Zukunft. Und viele von diesen Hightech-Unternehmen – obschon selbst innovativ aufgestellt – kooperieren mit Helbling, um Aussergewöhnliches zu schaffen. So entwickelten Helbling-Ingenieure ein vernetztes innovatives Kochsystem für die Firma AMC, den Weltmarktführer im Bereich Edelstahl-Kochgeschirr aus Risch-Rotkreuz im Kanton Zug. Um neue Optiken ging es beispielsweise bei einer neuen Familie von Bewegungs- und Präsenzmeldern für die ThebenHTS in Effretikon bei Zürich. Damit setzen die Erfinder des Präsenzmelders auf Helbling.
Digitale Werkzeuge immer wichtiger
Spezialisiert im Technik-Bereich ist Helbling insbesondere auf knifflige Fragen aus Mikrotechnik, Mechanik, Elektronik bis hin zu Optik, Sensorik oder Bildauswertung. Die Entwicklung von Software ist häufig Thema. Das gilt gerade auch für komplexe Medizinalsoftware, bei der in der Benutzeroberfläche alles so bedienungsfreundlich wie präzise wie möglich dargestellt werden muss. Für den Diagnosespezialisten Eco Medics aus Dürnten ZH zum Beispiel hat man genau solch eine Softwareanwendung zur Diagnose von Atemwegserkrankungen entwickelt.
Unter den Kunden sind auch viele internationale Start-ups: „Sie unterstützen wir mit unserer Erfahrung in der Entwicklung von Serienprodukten, um schneller und effizienter zu einem marktfähigen Produkt zu kommen“, so von Niederhäusern. Nicht selten machen bei diesen Prozessen digitale Werkzeuge den Unterschied. So kann Ingenieurssoftware zur Berechnung und Simulation Innovationsrunden massiv beschleunigen. Und das gilt genauso für ein KMU, einen Industriekonzern wie für ein Spin-off der ETH Zürich. Franz von Niederhäusern sagt: „Für uns zählt nur die Aufgabe. Und je schwieriger die Umsetzung scheint, desto stärker steigt der Ehrgeiz, eine Lösung zu finden.“
Von Yvonne von Hunnius
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