Zürich - Forscher der Universität Zürich (UZH) haben die Stammzellnische des Dickdarms lokalisiert. Ihre Zellen aktivieren den Regenerationsprozess des Dickdarmschleimhautgewebes. Die Erkenntnisse der Forscher könnten bei der Bekämpfung von Darmkrebs helfen.

Für die Erneuerung von Zellen im Schleimhautgewebe des Dickdarms sind Stammzellen in kleinen Einstülpungen dieses Epithel genannten Gewebes verantwortlich, informiert die UZH in einer Mitteilung. Der Regenerationsprozess wird jedoch nur ausgelöst, wenn andere sogenannte GLI1-positive Zellen ihnen dafür ein Signal namens Wnt geben. Forschern der UZH um Konrad Basler vom Institut für Molekulare Biologie der Universität ist es nun gelungen, die aus solchen GLI1-positiven Zellen gebildete Stammzellnische zu entdecken. Sie ist in unmittelbarer Nähe der Einstülpungen im Epithel angesiedelt. 

„Werden die GLI1-positiven Zellen eliminiert, oder können das Wnt nicht aussenden, fehlt das Aktivierungssignal“, erläutert Basler in der Mitteilung. „Die Stammzellen des Dickdarms verenden, das Epithel geht zugrunde und der Organismus stirbt.“ An Versuchen mit Mäusen konnten die Forscher zudem nachweisen, dass auch die Überstimmulierung mit Wnt dem Organismus Schaden zufügt. Die Mäuse mit überstrapaziertem Wnt-Signalweg hätten zunächst Polypen gebildet, aus dem mit der Zeit Darmkrebs entstünde. 

Bei Darmentzündungen hingegen reagieren die Zellen mit einer an den Regenerationsbedarf angepassten erhöhten Stimmulation. „Die von uns entdeckten Zellen sind also nicht nur im gesunden Zustand entscheidend, sondern auch für die Wiederherstellung von defektem Dickdarmepithel“, meint Basler. Die Erkenntnisse der Forschergruppe seien deshalb relevant für Darmerkrankungen von Entzündungen bis zum Krebs. hs 

Kontaktieren Sie uns

Unsere Services sind kostenlos und beinhalten: 

  • Vermittlung von Schlüsselkontakten in Industrie, Wissenschaft und Verwaltung 
  • Beratung zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Steuern, Arbeit, Markt und Unternehmensgründung 
  • Massgeschneiderte Besichtigungen, einschließlich Büro- und Co-Working-Space