Bianca Pestalozzi bekennt sich zur Greater Zurich Area. „Zürich ist unser zuhause“, sagte der General Manager Europe von On anlässlich der GZA-Perspektiven am 14. September in Zürich. Von hier aus haben die Gründer Olivier Bernhard, David Allemann und Caspar Coppetti den Hersteller von Sportschuhen, Sportbekleidung und Accessoires seit 2010 aufgebaut und zu einer Weltmarke gemacht.
Inzwischen beschäftigt On 1500 Mitarbeitende weltweit, pro Monat kommen 65 hinzu. Das Unternehmen wächst namentlich in Nordamerika, aber auch in Japan und Australien sehr stark. Der Umsatz hat im ersten Halbjahr 2022 bereits 500 Millionen Franken erreicht. 2021 ist das Unternehmen an die Börse gegangen. Die kommunikative Begleitung durch den On-Aktionär Roger Feder hat da vermutlich geholfen, On-Träger wie Jil Biden und Leonardo di Caprio ebenfalls. Seit der Uhrenmarke Swatch hat wohl keine neue Schweizer Marke so rasch eine so grosse Strahlkraft entwickelt.
On schätze an der Greater Zurich Area gleich mehrere Trümpfe, sagte Bianca Pestalozzi. „Für uns ist die Nähe zu den Universitäten, zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und zu den Schulen wichtig“, sagte sie. „Wir brauchen den Zugang zu Talenten.“ Für die Mitarbeitenden zähle die hohe Lebensqualität. Die Wanderwege in den Bergen seien zugleich Teststrecken für die Produkte von On.
Die hohe Lebensqualität in der Greater Zurich Area sei gerade für die ausländischen Mitarbeitenden wichtig. Und das sind viele: Unter den 655 Mitarbeitenden am Standort Zürich seien 54 Nationalitäten vertreten, so Pestalozzi. Auch sonst zähle Vielfalt. So seien 47 Prozent der Mitarbeitenden in Zürich Frauen. Auch die Geschäftsleitung besteht zur Hälfte aus Frauen.
Zürich ist nicht nur als Hauptsitz wichtig, sondern auch als Standort für Forschung und Entwicklung. So sei hier das Team für Nachhaltigkeit ansässig. Und da hat On grosse Ziele. „Unsere Vision ist es, in unseren Produkten keine fossilen Brennstoffe mehr einzusetzen“, so Pestalozzi.
Mehr noch: Die Produkte sollen kreislauffähig werden, obwohl das gerade bei Sportschuhen eine Herausforderung sei. Mit dem Modell Cyclon ist das bereits gelungen: Die gebrauchten Schuhe werden wieder zurückgenommen und zerstückelt und können so wieder Material für die nächsten Schuhe werden. Der Rohstoff für das Material wird aus Rizinusbohnen gewonnen.
Noch ein Schritt weiter: Die Schuhe von On können sogar klimapositiv werden. On arbeite mit einem Spezialisten für die CO2-Gewinnung aus der Luft zusammen und nutze das eingefangene Treibhausgas für die Produktion von Ethanol, so Bianca Pestalozzi. Dieses wiederum kommt als Schaum in die Schuhsohle. Gerade für solche Innovationen sei die Nähe zu Forschungseinrichtungen und Firmen mit hoher Materialkompetenz im Wirtschaftsraum Zürich wichtig. Es könnten gern noch mehr solcher Firmen in der Greater Zurich Area angesiedelt werden, wünscht sich die Managerin.
Bianca Pestalozzi ist selbst in Zürich aufgewachsen. Die Stadt sei seit ihrer Kindheit globaler geworden, sagt sie. Und nun trägt On dazu bei, dass der Standort noch globaler wird. Gerade erst ist der neue Standort in Zürich-West bezogen worden. On Labs mit seinen 17 Stockwerken hat Platz für 1000 Mitarbeitende. „Wir werden weiter in Zürich wachsen“, sagt die On-Europachefin.