Schlieren ZH/Köln - DISCO Pharmaceuticals ist mit einem Startkapital von 20 Millionen Euro neu auf dem Markt. Sein Team hat die erste Protein-Besiedlung auf der Oberfläche von Zellen einer Krebsart kartiert. Die Pipeline umfasst weitere Krebsarten. Damit liefert es dringend benötigte neue Zielmoleküle für Krebsthera­pien.

Das Biotech-Unternehmen DISCO Pharmaceuticals mit Sitz in Schlieren und Köln hat eine Seed-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro eingeworben. Das Investorenkonsortium setzt sich laut einer Medienmitteilung aus weltweit führenden Risikokapitalgesellschaften wie Sofinnova Partners (Paris), Panakès Partners (Mailand), M Ventures (Amsterdam) und AbbVie Ventures (North Chicago) zusammen.

DISCO Pharmaceuticals ist eine 2022 gegründete Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) mit Schweizer Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. Sie entschlüsselt die Oberflächenbesiedlung von Krebszellen, das vom Mitgründer Prof. Bernd Wollscheid sogenannte und in seinem Labor an der ETH entwickelte Surfaceom. Damit sollen neue Zielmoleküle für Tumortherapien identifiziert werden. Deren Bedarf für die Entwicklung neuer Biologika wie etwa Antikörper-Wirkstoff-Konjugate und biospezifische Antikörper nimmt zu. Allerdings gibt es derzeit weniger als 30 Zielmoleküle. Solche Proteinmoleküle bilden die Grundlage für alle antikörperbasierten Therapien.

DISCOs Plattform zur Kartierung der Besiedlung von Zelloberflächen identifiziert Proteine und Proteingemeinschaften auf der gesamten Oberfläche von Krebszellen. Den Angaben zufolge hat DISCO die allererste Kartierung des Surfaceoms eines bisher nur schwer behandelbaren Krebstyps abgeschlossen, des kleinzelligen Lungenkrebses, und entwickelt nun eine eigene antikörper-basierte Therapie. Ausserdem arbeitet DISCO an der Erforschung von mikrosatellitenstabilem Darmkrebs. Für diesen gibt es bisher ebenfalls nur wenige Behandlungsmöglichkeiten.

„Heute bringen wir DISCO Pharmaceuticals und seine bahnbrechende Technologie auf den Markt, nachdem unser aussergewöhnliches Team ein Jahrzehnt lang geforscht hat“, wird der CEO, Prof. Roman Thomas, zitiert. Die daraus resultierende Technologie sei „wirklich umwälzend“ und „wird die Behandlungsoptionen in der Onkologie verändern". ce/mm

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