Zürich - Forschende der Universität Zürich schicken gemeinsam mit Airbus menschliche Stammzellen zur Internationalen Raumstation. Aus ihnen soll Gewebe gezüchtet werden. Derzeit geht es noch um ein Experiment. Künftig könnte aber eine industrielle Produktion menschlicher Gewebe im All stattfinden.

Forschende der Universität Zürich (UZH) arbeiten gemeinsam mit Airbus an einem Projekt zur Herstellung von menschlichem Gewebe. Das Ziel ist es, aus menschlichen Stammzellen dreidimensionale organähnliche Gewebe zur züchten. Dabei führt das Team Experimente im Weltraum durch. „Auf der Erde lassen sich wegen der Schwerkraft ohne Stützskelette keine dreidimensionalen Organoide produzieren“, erklärt Biologin Cora Thiel in einer Medienmitteilung.

Researchers seeking to grow tissue in space
Launch des Versorgungsflugs Space X CRS-20 am 07.03.20 vom Kennedy Space Center, USA: Das erste UZH-Airbus-Experiment «Organoids in Space» wird zur ISS transportiert. (Bild: NASA)

Im März 2020 wurden im Rahmen des Projekts bereits 250 Teströhrchen mit menschlichen Stammzellen zur Internationalen Raumstation geschickt. Der Test ist erfolgreich verlaufen: Aus den Stammzellen haben sich organähnliche Leber-, Knochen- und Knorpel-Strukturen entwickelt.

Nun sollen Gewebestammzellen von zwei Frauen und zwei Männern unterschiedlichen Alters ins All geschickt werden. Das Ziel ist es zu prüfen, wie robust die Methode ist, wenn Zellen unterschiedlicher biologischer Variabilität eingesetzt werden. Die Zellen kommen Anfang Oktober zur Erde zurück. Erste Ergebnisse sind ab November zu erwarten.

„Im Hinblick auf die anvisierte Kommerzialisierung, müssen wir jetzt herausfinden, wie lange und in welcher Qualität wir die im All gezüchteten Organoide nach der Rückkehr zur Erde in Kultur halten können“, so Oliver Ullrich, Professor für Anatomie an der UZH. Im Erfolgsfall soll die Technologie zur Einsatzreife gebracht werden.

Künftig könnte der Weltraum zur Werkstätte für menschliche Gewebe werden, so die UZH. Die dort hergestellten Gewebe könnten beispielsweise bei der Entwicklung von neuen Medikamenten eingesetzt werden. Sie könnten aber auch bei der Therapie geschädigter Organe genutzt werden. Denn die Zahl der gespendeten Organe könne den weltweiten Bedarf an Spenderorganen „bei Weitem nicht decken“. ssp

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