Bakterien können mittels eines rotierenden Magnetfelds durch die Blutgefässwand direkt zu einem Tumor geleitet werden. Das haben jetzt Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) um Simone Schürle, Professorin für reaktionsfähige biomedizinische Systeme, in Labor- und Mäuseversuchen laut einer Medienmitteilung belegt. In einem nächsten Schritt sollen diese Bakterien mit Krebsmedikamenten beladen und direkt in Tumore transportiert werden.
Dabei werden Bakterien verwendet, die auf natürliche Weise magnetisch sind, weil sie Eisenoxid-Partikel enthalten. „Haben die Bakterien die Blutgefässwand einmal passiert und sind sie im Tumor, können sie autonom tief in ihn eindringen“, wird Schürle zitiert. Das konnte ihre Gruppe anhand fluoreszierender Markierungen zeigen. Bereits Ende 2020 hatte ihre Gruppe demonstriert, dass sich ein Bakterienschwarm der Gattung Magnetospirillum durch Magnetfelder ausserhalb des Körpers präzise steuern lässt.
„Wir denken, dass wir mit unserem Ingenieuransatz die Wirksamkeit der bakteriellen Krebstherapie erhöhen können“, so Schürle. Weil Magnetospirillum eine der wenigen magnetischen Bakteriengattungen ist, will die Forscherin jetzt versuchen, die häufig vorkommenden Escherichia-coli-Baktieren magnetisch zu machen. Damit, so die ETH, könnte es eines Tages möglich sein, medizinisch wirksame Bakterien ohne natürlichen Magnetismus über ein Magnetfeld zu steuern. mm
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