Empa stellt Komponente für Jupitersonde her

Ein Labor der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat Komponenten für die europäische Raumsonde JUICE zur Erforschung der Jupitermonde hergestellt. Laut einer Medienmitteilung befindet sich an Bord der Raumsonde auch ein Massenspektrometer, das an der Universität Bern entwickelt wurde. Es misst die chemische Zusammensetzung der äussersten Schicht der Atmosphäre von Jupiter und seinen Monden.

Für dieses Instrument hat das Empa-Labor für Fügetechnologie und Korrosion unter Leitung von Hans Rudolf Elsener einige Komponenten hergestellt, darunter das sogenannte Reflektron. „Das kann man sich wie einen elektrischen Spiegel vorstellen“, wird der Empa-Forscher zitiert. Die eintreffenden Ionen werden durch das Anlegen eines elektrischen Feldes abgebremst und in die Gegenrichtung beschleunigt. Dadurch sind deutlich präzisere Messungen möglich. Die einzelnen Komponenten des Reflektrons wurden an der Empa in einem eigens entwickelten Verfahren zusammengelötet. Das Löten geschieht in einem Spezialofen unter Hochvakuum.

Elseners Labor liefert seit rund 25 Jahren unterschiedliche Komponenten für Raumsonden in Zusammenarbeit mit der Universität Bern. Einige Missionen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hatten laut der Mitteilung bereits solche Komponenten an Bord. Als Beispiele werden die Kometensonde Rosetta, die Merkursonde BepiColombo und das Weltraumteleskop CHEOPS genannt. Das neue Bauteil wurde von der Empa schon 2019 entwickelt und dann in dem langwierigen Bauprozess der Jupitersonde installiert.

Die ESA-Mission Jupiter Icy Moons Explorer (JUICE) wird nach dem Start am 13. April in Französisch-Guyana erst im Sommer 2031 eine Umlaufbahn um Jupiter erreichen. Sie soll den Planeten und seine Eismonde Ganymed, Kallisto und Europa untersuchen. gba