Zürich/Basel - Die Schweizer Wirtschaft nutzt nur zu knapp 7 Prozent ihre Rohstoffe aus Recycling und anderen sekundären Quellen. Damit weist sie eine Zirkularitätslücke von 93 Prozent auf, wie eine neue Studie zum Stand der Kreislaufwirtschaft zeigt.

The Circular Gap Report Switzerland. Video: Deloitte Switzerland

In vielen Bereichen der Nachhaltigkeit ist die Schweiz führend: Sie gehört zu den weltweit besten Recyclern von Siedlungsabfällen und hat ihren Stromsektor dekarbonisiert. Außerdem verfügt sie über mehrere Pläne und Initiativen, um ihre ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Die Motivation und die Grundlage für einen Wandel sind vorhanden, aber es gibt noch viel zu tun.

Die Circularity Metric der Schweiz liegt bei 6,9 % und damit leicht unter dem Wert der Weltwirtschaft von 7,2 %, was eine Circularity Gap von knapp über 93 % ergibt. Das bedeutet, dass die meisten materiellen Güter in der Schweizer Wirtschaft aus der Gewinnung neuer Ressourcen und Materialien stammen. Dies sind die Ergebnisse der ersten umfassenden Studie zum Stand der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz, dem Circularity Gap Report Switzerland. Er wurde von der in Amsterdam ansässigen Circle Economy erstellt und von Circular Economy Switzerland mit Sitz in Basel und dem Zürcher Beratungsunternehmen Deloitte mit Unterstützung von Impact Hub Switzerland und Kickstart Innovation in Zürich initiiert.

Auf jeden Schweizer kommen jährlich 19 Tonnen neues Material. So viel wendet die Wirtschaft zur Herstellung von Produkten pro Kopf auf, um die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung zu befriedigen. Nachhaltig wären aber nur 8 Tonnen pro Kopf, stellt der Report fest. Der Circularity Gap Report ist Auftakt einer ehrgeizigen Initiative mit 200 teilnehmenden Akteuren aus dem privaten und öffentlichen Sektor. Zusammen wollen sie einen Fahrplan für mehr Kreislaufwirtschaft in der Schweiz entwickeln. Denn „hier gibt es enorme Defizite“.

So greifen die Unternehmen noch viel zu häufig auf neu abgebaute, natürliche Rohstoffe zurück. Die Rohstoffe stammen zumeist aus dem Ausland, wo es „zu erheblichen Umweltauswirkungen, Emissionen und Abfällen“ kommt.

Allein das verarbeitende Gewerbe verursacht mehr als 40 Prozent des Material-Fussabdrucks und 36 Prozent des CO2-Fussabdrucks des Landes. Das Baugewerbe ist zweitgrösster Verursacher von Materialverschleiss und CO2-Emissionen, die Nahrungsmittelindustrie drittgrösster.  

„Obwohl diese drei Sektoren sehr material- und kohlenstoffintensiv sind, ist die Schweiz gut positioniert, um einen Wandel herbeizuführen“, heisst es in der Medienmitteilung. Durch Verbesserungen in fünf Bereichen, die die Studie identifiziert, darunter Förderung eines kreislauffähigen Ernährungssystems und Aneignung eines kreislauforientierten Lebensstils, könnten aber grosse Verbesserungen erzielt werden. 

Eine wichtige und aussagekräftige Kennzahl ist außerdem der Anteil der auf Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Arbeitsplätze in der Schweiz. Dies wurde kürzlich in einem Report von Circle Economy untersucht, der zu dem Schluss kam, dass 9,1 % der 5,3 Millionen Arbeitsplätze in der Schweiz bereits zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Obwohl diese Zahl im Vergleich zu anderen Ländern in Europa (zwischen 5 und 10 %) relativ hoch ist, deutet sie darauf hin, dass die Schweiz noch am Anfang des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft steht.

Kreislaufwirtschaft in der Greater Zurich Area

Kreislaufwirtschaft in der Greater Zurich Area

In der Greater Zurich Area setzen sich Initiativen, Unternehmen und neue Projekte für die Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz ein: Von Verpackungen, über Fischzucht, bis zu Vertical Farming. Entdecken Sie Initiativen der Kreislaufwirtschaft aus der Greater Zurich Area im GZA Jahresbericht 2022.

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Annual Report Greater Zurich Area 2022

Die Greater Zurich Area als nachhaltige Region für Unternehmen

Die Greater Zurich Area als nachhaltige Region für Unternehmen

Die Schweiz ist der ideale Standort für Unternehmen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Sie zählt zu den weltweiten Vorreiterinnen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung. Dabei haben eine Expansion oder Verlagerung in die Schweiz positive Auswirkungen auf Leistungsindikatoren wie ESG-Kennzahlen.

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Sustainable Business Region Greater Zurich Area

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