Zürich - Im Satelliten EarthCARE der Raumfahrtagenturen Europas und Japans sind Technologien von Beyond Gra­vity (ehemals RUAG Space), Thales Alenia Space Schweiz und APCO Technologies verbaut. Die bisher komplexeste Mission zur Erderkundung wird im Mai 2024 starten und die Rolle von Wolken und Strahlung im Klimasystem erfor­schen.
Schweizer Unternehmen statten EarthCARE-Satellit aus
Der EarthCARE-Satellit eingehüllt in die weisse Wärmeisolierung von Beyond Gravity. (Bild: Beyond Gravity)

 

An Bord des Satelliten EarthCARE befindet sich massgebliche Technologie, die in der Schweiz entwickelt worden ist. Sie stammt von den Unternehmen Beyond Gravity, Thales Alenia Space Schweiz und APCO Technologies. EarthCARE ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und der Japan Aerospace Exploration Agency. Diese laut ESA bisher „komplexeste Erderkundungsmission“ ist Teil ihres Earth Explorer-Programms, das aus einer Reihe von Satelliten besteht. EarthCARE wird laut ESAs EarthCARE-Projektleiter Dirk Bernaerts Daten liefern, „die die Wissenschaft so dringend benötigt“.

Mit seinem einzigartigen Satz von vier Instrumenten wird EarthCARE untersuchen, welche Rolle Wolken und Aerosole bei der Reflexion der Sonnenstrahlung in den Weltraum und beim Einfangen der von der Erdoberfläche emittierten Infrarotstrahlung spielen. Das Ziel sind optimierte Prognosen über die Erderwärmung und bessere numerische Wettervorhersagen. „Die Erwartungen an EarthCARE sind tatsächlich ziemlich hoch“, erklärt Mission Manager Björn Frommknecht in einem Video der ESA. Denn dies werde das erste Mal sein, „dass die derzeitigen Klimamodelle die räumliche Auflösung der Satellitendaten voll ausschöpfen und zum ersten Mal in die Wolken hineinsehen können“.

Die Antriebsmechanismen für das 21 Quadratmeter grosse Solarfeld von EarthCARE wurden von Beyond Gravity in Zürich entwickelt und hergestellt. In Zürich hat Beyond Gravity auch das Zentralrohr und die Strukturplatten für EarthCARE hergestellt. Die Zentralröhre ist der zentrale Zylinder, in dem wichtige Komponenten wie die Tanks untergebracht sind. Laut einem LinkedIn-Post von Beyond Gravity, das seinen Hauptsitz in Zürich hat und zu RUAG International gehört, ist das Unternehmen auch für die thermische Isolierung verantwortlich, die den Satelliten vor der extremen Hitze und Kälte des Weltraums schützt. Die Isolierung wurde in den Anlagen von Beyond Gravity in Österreich entwickelt und hergestellt.

Thales Alenia Space Switzerland aus Zürich lieferte das Etalon mit hoher spektraler Auflösung, die Schlüsseleinheit für das Hauptinstrument der Mission, des atmosphärischen Lidars. APCO Technologies hat eine ultrastabile optische Bank für dieses „Herzstück des Satelliten“, wie es die ESA nennt, sowie eine Reihe von Bodengeräten für die Plattform entwickelt.

Der Satellit hat Anfang März seine Reise vom Reinraum bei Airbus Friedrichshafen zum Weltraumbahnhof des Raumfahrtunternehmens SpaceX im kalifornischen Vandenberg angetreten. Der Start der ebenfalls von SpaceX entwickelten Trägerrakete Falcon 9, die EarthCARE in den Orbit bringen wird, ist für Mai 2024 geplant. ce/mm

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